Die Rettungshundearbeit ist eine interessante und vielseitige Arbeit, sowohl für den Hund
als auch für den Hundeführer. Der Hund muss lernen, selbständig zu arbeiten und trotzdem ein hohes Maß an Gehorsam mitbringen.
Die Rettungshundeausbildung kann zu Einsatzzwecken oder als reiner Hundesport ausgeübt werden.
Der Rhodesian Ridgeback ist für die Rettungshundearbeit genau so geeignet wie jede andere Hunderasse, sofern diese gut sozialisiert sind, Freude an der Bewegung haben,
freundlich zu Menschen und anderen Hunden sind.
Der Hund wird in 3 Teilgebieten
ausgebildet: UNTERORDNUNG, GEWANDTHEIT UND NASENARBEIT
1) DIE UNTERORDNUNG:
Der Unterordnungsteil ist ähnlich einer BGH-Unterordnung und
beinhaltet:
Freifolge unter Ablenkung (Motorengeräusche, Rasenmäher usw.), Menschengruppe mit Hund. Sitz, Platz und Steh aus der Bewegung,
Hereinrufen, Bringen, Voraussenden mit Ablegen, Kriechen, Ablegen unter Ablenkung, Schussfestigkeit.
2) DIE GEWANDTHEIT:
Bei der Rettungshundearbeit wird der Hund oft vor viele Hindernisse gestellt, die er
selbständig überwinden muss. Dies erlernt er bei den Gewandtheitsübungen und durch Erfahrung.
Bei den Übungen hat der Hund verschiedene Geräte zu absolvieren, das sind:
Fassbrücke (beweglich), Wippe, Leiter (liegend, in einer Höhe von ca. 50 cm), Tunnel, Weitsprung.
Begehen von unangenehmen Material (Kunststoff, Schutt, Gitter usw.)
Tragen und Übergeben (der Hund wird einer
fremden Person übergeben und muss sich von dieser ca. 10 Schritte tragen lassen)
Detachieren (Lenkbarkeit auf
Distanz)
Bei dieser Übung wird der Hund zu einem ca. 20 m entfernten „markanten Punkt“ (Kegel, Kübel, Holzpflock
u.ä.) geschickt, dort muss er verharren, bis der Hundeführer, der auf seinen Ausgangspunkt stehen bleiben muss, ihn abwechselnd zu 3 weiteren markanten Punkten (Tische, Fass, Paletten usw.)
dirigiert, auf die der Hund aufspringen muss.
Dies ist im Ernstfall dann notwendig, wenn der Hundeführer in einem Trümmerfeld den Gefahrenbereich nicht selbst betreten darf und der Hund auch aus der Entfernung zu den verschiedenen
Bereichen dirigiert werden muss.
3) NASENARBEIT:
a) Trümmersuche
Die Trümmersuche ist die Krönung der Rettungshundearbeit. In keiner Sparte der RH-Arbeit
können und werden so viele Schwierigkeiten auftreten, da der Hund die menschliche Witterung aus einer Vielzahl an Gerüchen herausfinden muss.
Dabei muss sich der Hund auf Trümmern und in eingestürzten Gebäuden bewegen und selbständig nach verschütteten Opfern suchen und den Fund seinem Hundeführer anzeigen.
Er darf sich weder durch Fremdgerüche noch durch andere Störeinflüsse ablenken lassen und muss bei einem hohen Maß an Gehorsam trotzdem im Notfall selbst entscheiden können.
b) Flächensuche
Bei der Flächensuche soll der Hund im schwierigen Gelände (Wald etc.) eine verirrte oder
abgängige Person finden und diese dem Hundeführer durch Bellen, Bringseln oder frei Verweisen anzeigen.'
Der Hund muss sich dabei weit vom Hundeführer entfernen und sich sowohl links als auch rechts dirigieren lassen.
Verbellen: Der Hund zeigt die gefundene Person durch Verbellen an und muss bis zum Eintreffen des Hundeführers bei der Person
verweilen.
Bringseln: Der Hund nimmt
nach Auffinden einer Person ein kleines Lederstück, welches er um den Hals trägt, ins Maul und läuft mit diesem zum Hundeführer. Durch übergeben des Lederstückes zeigt der Hund dem Hundeführer,
dass er ein Opfer gefunden hat. Er bringt den Hundeführer anschließend auf kürzestem Weg zum Opfer.
c)
Fährtensuche:
Bei der Fährtensuche folgt der Rettungshund einer Spur, die ein Vermisster hinterlassen
hat.
Diese Spur, die hauptsächlich durch die Bodenverletzung definiert ist, kann auch bereits mehrere Stunden alt
sein. Wichtig ist nur, dass der Ausgangspunkt bekannt ist!