Die Rasse


 

 

Der Rhodesian Ridgeback!

 

Der Rhodesian Ridgeback ist keine Arbeitshund im typischen Sinn, so wie wir das von unseren "europäischen" Arbeitshunden kennen.

Der RR trifft Entscheidungen gerne eigenständig und Befehle die ihm nicht sinnvoll erscheinen, führt er nur sehr ungerne oder gar nicht aus. Da ist das Fingerspitzengefühl des Hundeführers gefragt. Motivation und positive Verstärkung sind in so einem Fall das A und O.

 

 

Härte und ungerechte Behandlung verträgt der RR nicht! Auch muss der Ridgeback nicht nur körperlich sondern auch geistig ausgelastet werden. So wird er ein entspannter Begleiter. 

Seiner Familie gegenüber ist der RR sehr liebevoll und loyal. Seine Menschen liebt er über alles. 

 

Als Jagdhund bringt er natürlich auch einen entsprechenden Jagdtrieb mit. Sowohl der Jagdtrieb, als auch sein Schutztrieb, gepaart mit sehr viel Eigenständigkeit, machen eine gute und konsequente Erziehung ungemein wichtig. Auch seine gewisse Sensibilität und seine Reaktionsschnelle sollte man nicht unterschätzen. 

 

Die Rasse neigt nicht zu Überreaktionen, dennoch behält der RR seine Umwelt genau im Blick. Keinesfalls sollte man im Umgang mit ihm nervös oder unsicher sein. 

 

Als Beschäftigungsmöglichkeiten bieten sich an:

Unterordnung, Agility, Maintrailing, Fährtenarbeit und andere Jagdersatzaktivitäten.

Auch bei der Rettungshundearbeit machen einige Ridgeback eine gute Figur.

Gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten mit dem RR sind ungemein wichtig, sie fördern die Bindung und das Vertrauen.

 

Sie sind recht spätreif und erst im Alter von ca. 3 Jahren ist der Hund geistig und körperlich voll entwickelt und man darf ihn als Erwachsen bezeichnen. 

Die Rasse ist ausgesprochen wachsam und Fremden gegenüber eher desinteressiert bis misstrauisch. Auch diese Eigenschaft darf nicht ausser acht gelassen werden. Mit anderen Hunden ist der Ridgeback meist verträglich, weiß sich aber zu verteidigen und gibt nicht gerne klein bei. 

Ausgesprochen wichtig ist eine gute Umweltgewöhnung und konsequente aber GEDULDIGE und liebevolle Erziehung. 

 

Wenn man dies beachtet, wird der Rhodesian Ridgeback ein wunderbarer, liebevoller und sicherer Begleiter in allen Lebenslagen sein. Eben der beste Freund des Menschen und seiner Familie. 

 

Der Ridgeback eigener sich auf KEINEN FALL zur Hof- oder Zwingerhaltung, da er als "Afrikaner" keine Unterwolle besitzt und auch auf Grund seines Wesens Familienanschluss sucht und diesen unbedingt braucht. 


Ursprung und Geschichte des Rhodesian Ridgebacks

Erste Berichte portugiesischer Seefahrer über Hunde mit Ridge im südlichen Afrika datieren aus dem späten 15.Jahrhundert. Sie beschrieben Hunde, die sich mutig und ungezähmt wilden Raubtieren entgegenstellten. Ihre Besitzer waren die in Südafrika beheimateten Khoi-Khoin, umgangssprachlich auch besser als „Hottentotten“ bekannt.
Der genaue Ursprung sowohl der Khoi-Khion, als auch ihrer Hunde ist leider nicht endgültig zu klären. Man vermutet, dass die Khoi-Khoin aus Asien nach Afrika eingewandert sind. Ferner nimmt man an, dass sie die Ridge-tragenden Hunde nicht aus Asien mitgebracht, sondern sie diese in Afrika vorfanden.

Mit Eintreffen der ersten europäischen  Siedler im 17.Jahrhundert kamen auch ihre Hunde nach Südafrika. Wir wissen, dass die europäischen Hunde größtenteils nicht gut mit dem afrikanischen Klima zurecht kamen. Es kam jedoch schon früh zu den ersten, zufälligen Paarungen zwischen den einheimischen Hunden und denen der Siedler.

Deren  Nachkommen waren ausdauernd und mutig im Kampf gegen Raubtiere und kamen gut mit dem Klima dieser Region zurecht. Die Hunde wurden zu vielen verschiedenen Zwecken eingesetzt. Sie begleiteten die Jäger, bewachten das Haus, passten aber auch auf die Viehherden auf. Viele dieser Hunde trugen als auffälliges Merkmal einen Ridge auf den Rücken.
Auffällig war, dass der Ridge sich auch bei vielen Nachkommen aus Paarungen mit europäischen Hunden zeigte.

Die Siedler hatten zu dieser Zeit andere Sorgen, als das Aussehen ihrer Hunde und es wurde nur nach Gebrauchseignung ausgewählt.
Es vermehrten sich auf Dauer nur die Hunde, die bei der Jagd überlebten. Dabei war es nicht die Aufgabe der Hunde, mit dem gejagten Tier zu kämpfen oder es gar zu töten. Der Hund sollte es nur solange stellen, bis der Jäger an Ort und Stelle war.

Bei uns ist der Ridgeback auch als „Löwenhund“ bekannt. Tatsächlich war sein Einsatz für die Jagd auf Löwen spektakulär. Hierfür brauchte er nicht nur eine Menge Mut, sondern musste es auch verstehen, den König der Tiere mit enormer Wendigkeit so zu stellen, dass dieser ihm selbst nicht gefährlich werden konnte. Kein rassetypischer Ridgeback wäre so unvernünftig, mit einem Löwen zu kämpfen. Es waren seine Qualitäten als Jagdhund, mit denen er Aufsehen bis weit über die Grenzen Afrikas erregte.

Die ersten Ridgbacks kamen erst im späten 19.Jahrhundert nach Rhodesian, das heute besser unter dem Namen Zimbabwe bekannt ist.
Der bekannte Großwildjäger Cornelius van Rooyen war von diesen Ridgebacks und deren jagdlichen Fähigkeiten derart angetan, dass er sich für seine Zucht einige Hunde auslieh.
Es ist leider nicht bekannt, welche Hunderassen an diesen Verpaarungen  beteiligt waren, man weiß nur, dass neben doggenartigen Hunden auch Bloodhounds, Pointer und verschiedene andere europäische Jagdhundrassen verwendet wurden.

Auch van Rooyen züchtete seine Hunde nicht nach äußerlichen Aspekten, sondern sein Ziel war einzig, einen gebrauchstüchtigen Jagdhund für die Großwild- und Löwenjagd zu züchten.
Es ist allein dem dominanten Erbgang des Ridges zuzuschreiben, dass viele Nachkommen dieser Paarungen einen Ridge trugen.

Im Jahr 1922 gründete Francis Richard Barnes den  „Rhodesian Ridgeback Club“ in Bulayawo im Südwesten Rhodesiens.
Zugleich wurde ein Standard auf Grundlage des damals gültigen Dalmatinerstandards geschaffen.
Bereits zwei Jahre später wurde dieser Standard und somit der Rhodesian Ridgeback als eigene Rasse  von der South African Kennel Union anerkannt.
Die ersten Züchtungen mit Zuchtbucheintragungen des Rhodesian Ridgebacks fanden in Europa ab 1928 statt.

(teilweise 
entnommen und zusammengefasst aus: Ann Chamberlain „Mein gesunder Rhodesian Ridgeback“ bede-Verlag)